Der derzeit wohl interessanteste Beitrag zur Debatte um die bereits erfolgte und dann wieder rückabgewickelte, die anstehende oder wie auch immer Legalisierung von Cannabis stammt vom britischen Kultregisseur Guy Ritchie: Eddie Horniman tritt im Netflix-Achtteiler das Erbe seines Vaters an, der ihm – ganz das Titel gebende „The Gentlemen“ – allerdings nicht nur ein herrschaftliches, leicht baufälliges Anwesen inklusive Finanzprobleme vermacht hat, sondern auch eine riesige Cannabis-Plantage. Ganz unverhofft gerät Eddie so in Kontakt mit der Londoner Unterwelt, die er mit seinen eigenen Waffen schlagen und sich aus den Geschäftsbeziehungen zurückziehen will.
Soweit der Plan, mit der Zeit findet der Aristokraten-Sohn allerdings Gefallen am Gangster-Dasein. So flott, wie sich die Handlung in wenigen Worten erzählen lässt, so turbulent, rasant und voller Irrungen und Wirrungen stellt sich das Ganze dann am Bildschirm dar. Natürlich endet der Schlamassel dann auch anders, als wie wo man denkt. Nur wenige Tage nach der Weltpremiere laufen die sozialen Medien heiß mit Spekulationen darüber, wie das in Staffel 2 weitergehen könnte. Wem acht Folgen als Einstieg erst einmal zu lang sind, kann auch mit dem gleichnamigen Spielfilm aus dem Jahr 2019 beginnen, wird dann aber unweigerlich am Ende der achten Folge landen.
Tim Jacobsen
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