Mit dem Fahrrad auf dem Weg von Regensburg an die Südspitze des Gardasees müssen nicht nur einige Alpenpässe bezwungen werden, mindestens genauso herausfordernd ist es, die jeweils geltende Coronaregelgebung zu befolgen:

Lautet das Kommando beim ersten Zwischenstopp diesseits der deutsch-österreichischen Grenze sowohl in der Gastronomie als auch im Hotel noch „Halt, erst Maske und Zertifikat oder ich schieße“, wird es hinter dem Achensee dann deutlich entspannter.

Nach mittlerweile mehr als achtzehn Monaten fühlt es sich zwar etwas seltsam an, ohne Maske im Hotel oder auch im Restaurant unterwegs zu sein, die Gewöhnung setzt in Erinnerung an vergangene Zeiten aber verlässlich und schnell wieder ein.

Etwas, was dem leidigen Einmalhandschuhzwang am Frühstücksbuffet etwas weiter nördlich hoffentlich nie vergönnt sein wird. Da zeigt wohl jede und jeder gern das Impfzertifikat.

Südtirol dann mit Maske unter der Nase, keinen Handschuhen  und Zertifikatfreiheit. Einmal über den großen Berg in der Lombardei rutschen die Masken tiefer, Zertifikate interessieren immer noch nicht, dafür wird das Frühstück in staatstragender Strenge zwangsserviert, ein paar Kilometer weiter südlich mahnt dann wiederum nur noch ein Schild an der Wand die Verwendung nicht vorhandener Einweghandschuhe an und Buffet ist wieder Buffet.

Gänzlich entspannt dann das südliche Norditalien: Maske halbhoch und fast schon als lässiges Modeaccessoire, und nicht einmal für den Pool braucht es einen Erlaubnisschein. Mehr Europa der Regionen lässt sich in sechs Tagen nicht erleben.

Tim Jacobsen