"Now, here, you see, it takes all the running you can do, to keep in the same place. If you want to get somewhere else, you must run at least twice as fast as that!"

Schlagwort: bonn

Blühstreifen XXL

Das naturgemäß am besten aus der Luft sichtbare Bodenbild entlang des Fluss Orbachs ist das Ergebnis einer Kooperation, die es so nicht alle Tage gibt: ein Startup aus dem Oberbayerischen, der in Bonn ansässige Telekommunikationsweltkonzern und die GbR dreier Landwirte vom südwestlichen Ausläufer der Köln-Aachener Bucht fanden sich zusammen, um im 40 ha großen Zuckerrübenschlag der AriWa GbR ein insgesamt rund 10 ha großes Telekom-Logo samt den erklärenden Wörtern #Green sowie Magenta einzusäen. Auf rund 3,2 Mio. Zuckerrüben kommen unweit der Burg Ringsheim mehr als 21 Mio. Wildblumen.

Konnten die Rüben Ende April noch mehr oder weniger in einem Rutsch gedrillt werden, war die Einsaat der Blühmischung deutlich aufwendiger. Gerade die runden Buchstaben hätten Christoph Jeken mehr Mühe bereitet als erwartet. Der Einsatz hat sich jedoch gelohnt. Es ist gerade die scharfe Trennlinie zwischen dem konventionell bewirtschafteten Zuckerrübenbestand mit seinem Ertragspotential von 70 t/ha und dem wilden Durcheinander der Blühmischung mit allem, was darin kreucht und fleucht, die beim Abwandern des Wildblumenlehrpfads zum Nachdenken anregt.

Schulen, Familien und Interessierte sind in den kommenden Wochen eingeladen, das Feld in Sichtweite der Euskirchener Zuckerfabrik zu besuchen und die faszinierende Welt der Biodiversität zu erkunden – ob unter fachkundiger Führung oder auf eigene Faust. Nähere Infos dazu auf www.green-magenta.com. Den Warnhinweis am Eingang des Feldes, ausreichend Getränke und vielleicht einen kleinen Snack mitzunehmen, sollte man durchaus ernst nehmen: die Drohne war schon lange außer Sichtweite, und es war noch nicht einmal der komplette #Green zu lesen.

Tim Jacobsen

Prunus serrulata `Amanogawa´ kurz vor der Vollblüte

Bis Ende der 80er Jahre ähnelte die Bonner Altstadt einem in die Jahre gekommenen Handwerkerviertel. Im Zuge einer umfassenden Stadteilsanierung wurden nicht nur historische Fassaden erneuert und der Verkehr beruhigt; mit dem Ziel, die Wohnqualität im Viertel zu verbessern, wurden auch Straßen und Hinterhöfe begrünt. Die Japanischen Blütenkirschen am Wegesrand sollten dabei einen besonderen Farbakzent setzen. Dass die rosa Blüten einst zum Publikumsmagneten und Markenzeichen der Bundesstadt werden würden, konnte seinerzeit niemand ahnen. Der Kälteeinbruch zum Wochenende hat den Aufgang der Blüten noch einmal leicht verzögert, bis spätestens Anfang Mai wird der Blütentraum dann allerdings mit Sicherheit ein Ende haben.

Tim Jacobsen